Lazzaro felice
Alice Rohrwacher, Italien, Schweiz, Frankreich, 2018o
Lazzaro ist ein junger Mann, der inmitten einer ärmlichen Landarbeitersiedlung im italienischen Nirgendwo lebt und so gutmütig ist, dass man ihn für einfältig halten könnte. Eines Tages trifft er auf den gleichaltrigen Tancredi, Sohn der zwielichtigen Marchesa, dessen Vorstellungsvermögen so gut wie grenzenlos ist. Der Beginn einer ungewöhnlichen Freundschaft.
Lazzaro, dieser tumbe Tor, erinnert an Filmfiguren des grossen Pier Paolo Pasolini. Aber die Italienerin Alice Rohrwacher zeigt in ihrem dritten Spielfilm, dass sie längst eine eigenständige Filmsprache entwickelt hat. Im ländlichen Teil des Films funktioniert das wunderbar, im zweiten, städtischen Teil wirkt es manchmal etwas verkrampft. Und doch: das originellste Kinomärchen des Jahres.
Matthias LerfLazarro (Adriano Tardiolo) durchquert verschiedene Stadien von Armut und Ausbeutung, erst als Leibeigener in einem italienischen Bergdorf, später in einer Stadt. Alice Rohrwachers großartiger, auf 16-mm gedrehter Film, der in Cannes den Drehbuchpreis erhielt, ist eine sozial-religiöse Parabel à la Pasolini, in der sich verschiedene historische Epochen mischen. Ein Film, wie sie heute nicht mehr gemacht werden.
Philipp StadelmaierAlice Rohrwacher excelle dans cette tension, dénuée de nostalgie, installée entre passé et présent, réalité et fiction. Elle se joue à merveille de l’invraisemblable dans ce conte apocalyptique sur l’humain.
Magali JauffretUne fable poétique et politique dans laquelle, dans la lignée de "Twin Peaks 3", un idiot au grand cœur s’affirme comme possible remède à la déshumanisation du monde.
Alexandre BüyükodabasLazzaro est l'un de ces personnages naïfs et miraculeux, comme Harry Langdon ou le Schpountz, qu'il est impossible de ne pas aimer. Est-ce un ange ? Probablement. Il rayonne d'une poésie qui fait chaud au cœur.
François Forestier