Echo
Rúnar Rúnarsson, Island, Frankreich, Schweiz, 2019o
Island zur Weihnachtszeit. Während sich alle auf die Feiertage vorbereiten, widmet sich der Film 56 kleinen Dramen und Alltagsszenen, die einen menschlichen Blick auf die moderne Welt werfen.
Rúnar Rúnarssons eigenwilliges Werk liegt irgendwo zwischen Dokumentar- und Spielfilm. Die einzelnen Vignetten sind lose miteinander verknüpft und am besten sucht man erst gar nicht nach einer strukturierten Erzählung, sondern gibt sich den Mini-Storys einfach hin. Diese sind wahlweise lustig, traurig, absurd, uninteressant, rätselhaft – wie das Leben.
Dino PozziIn den Filmen von Rúnarsson geht es oft um Distanz – so auch in seinem jüngsten, der in verschiedenen Tableaus individuelle Schicksale präsentiert, die letztlich die Menschheit als Ganzes repräsentieren. Die einen unmittelbar, die anderen weniger, setzen sich alle mit ihrer Einsamkeit, ihren Ängsten, ihrer Grossmut, ihrer Gegenwart und ihrer Vergangenheit auseinander. Als zeitgenössisches Fresko lässt der Film – manchmal ironisch, manchmal sarkastisch – in jedem Fragen hinsichtlich seiner Rolle in der Gesellschaft anklingen.
Mathilde HenrotCruauté, absurdité ou banalité des temps modernes, saisis comme sur le vif et livrés à notre contemplation fascinée.
Marie SauvionD’abord circonspect devant le sens de ce collage, on se laisse emporter par la beauté de la photographie de Sophia Olsson et cette manière singulière de croquer la société islandaise en l’éparpillant tel un puzzle que chaque spectateur reconstruira à sa manière.
Thierry Chèze