The County
Grímur Hákonarson, Island, 2019o
In den ländlichen Weiten Islands betreiben Inga und ihr Mann Reynir einen Hof, der Teil einer Milch-Genossenschaft ist. Nach dem plötzlichen Tod Reynirs beginnt sich die Bäuerin gegen den Druck zu wehren, den die Genossenschaft auf ihre verschuldeten Mitglieder ausübt. Dabei stösst sich auf eine dunkle Seite ihres verstorbenen Mannes, das Duckmäusertum ihrer KollegInnen und die unfeinen Methoden, mit denen die Kooperative AbweichlerInnen abstraft. Alles weckt ihren Widerstandsgeist.
Der Regisseur des schrägen Schaffilms Rams präsentiert eine weitere Geschichte aus dem bäuerlichen Island. Die Figuren und auch die Erzählweise sind in diesem Fall aber viel pragmatischer. The County mangelt es etwas an jener Originalität, welche die isländischen Filme in der Regel so speziell macht. Aber die grossartige Theaterschauspielerin Arndís Hrönn Egilsdóttir als Bäuerin macht vieles wieder wett.
Matthias LerfMan kennt diese zähe Widerstandskraft der Frauen schon aus anderen isländischen Filmen, zuletzt zum Beispiel aus "Gegen den Strom". Nach dem unerwarteten Tod ihres Mannes hat Inga nichts mehr zu verlieren. Mit einer Mischung aus erdiger Chuzpe, frechen Ideen und lakonischem Humor widersetzt sie sich dem Druck, den die korrupte Genossenschaft auf die lokalen Kleinbauern ausübt, den mafiösen Methoden, mit denen sie zum Verkauf ihrer kleinen Milchfarm gezwungen werden soll. Unter der Regie von "Sture Böcke"-Regisseur Grímur Hákonarson verkörpert Arndís Hrönn Egilsdóttir diese Inga mit dem rauen Charme, den man sonst vor allem von Frances McDormand kennt.
Anke SterneborgAprès Béliers, où deux frères tentaient de sauver leurs moutons, Grimur Hakonarson continue de nous faire voyager dans ce monde paysan islandais, isolé, rude. Vallées enclavées, paysages magiques sculptés par un climat rigoureux.
Sarah Sid LarbiUn beau portrait de femme forte et un récit d'émancipation plein d'espoir.
Stéphanie Belpêche