Jusqu'à la garde
Xavier Legrand, Frankreich, 2017o
Miriam ist fassungslos, als das Gericht ihrem unberechenbaren Ex-Mann Antoine, dem sie Gewalttätigkeit vorwirft, das Besuchsrecht für den gemeinsamen Sohn zuspricht. Von nun an soll der Elfjährige jedes zweite Wochenende bei seinem Vater verbringen. Hin- und hergerissen zwischen dem verletzten Vater und der verängstigten Mutter, tut der Junge alles, um das Schlimmste zu verhindern.
Häusliche Gewalt ist ein Problem, vor dem man viel zu leicht die Augen verschliessen kann. Dank herausragender Schauspieler, packender Bilder und fesselndem Erzähltempo bringt uns dieses Spielfilmdebüt nahe an eine dunkle Wirklichkeit. Zu Recht wurde es 2017 in Venedig mit dem Silbernen Löwen für die beste Regie ausgezeichnet.
Pierfrancesco BasileWie schwer es sein kann, in Sorgerechtsstreitigkeiten die richtigen Entscheidungen zu treffen, das lotet Xavier Legrand in seinem Spielfilmdebüt auf beklemmend realistische Weise aus. Auch als Zuschauer weiß man lange nicht, wem hier zu trauen ist, der Mutter (Léa Drucker) und ihrem elfjährigen Sohn, die von häuslicher Gewalt sprechen, oder dem Vater, der um sein Umgangsrecht kämpft und von Denis Ménochet zwischen fürsorglicher Ruhe und explosiven Gewaltausbrüchen in der Schwebe gehalten wird. Während das Drama in der Gegenwart seinen Lauf nimmt, erschließt sich langsam aus behutsam eingestreuten Rückblenden die Vorgeschichte.
Anke SterneborgAdmirablement maîtrisé, superbement joué par un impressionnant trio d’acteurs, ce thriller psychologique plonge dans le processus destructif des violences conjugales.
Jean-Claude RaspiengeasCe premier long métrage est un véritable coup de maître. Xavier Legrand dépasse les conventions d’un sujet de société et propose un film épuré à l’atmosphère étouffante, qui prend réellement aux tripes.
Gérard CrespoAutopsie d’une séparation, ce premier long métrage entre documentaire, film social et thriller glace les sangs et frappe en plein cœur. Indispensable.
Isabelle DanelGalerieo





