My Sunshine
Hiroshi Okuyama, Frankreich, Japan, 2024o
Auf einer kleinen japanischen Insel dreht sich das Leben um den Wechsel der Jahreszeiten. Im Winter ist in der Schule Eishockey angesagt, aber Takuya ist davon nicht begeistert. Lieber lässt er sich von Tagträumen forttragen und beobachtet fasziniert eine gleichaltrige Eiskunstläuferin, die von einem Coach trainiert wird. Als Takuya die Läuferin zu imitieren beginnt, fällt er dem jungen Trainer auf; dieser leiht ihm ein paar passende Schuhe und beginnt ihn zu fördern. Takuya blüht auf.
My Sunshine beginnt wie eine japanische Version des britischen Kinohits Billy Elliott: Ein Junge entdeckt ein Talent für etwas, das manche als Mädchensache taxieren. Doch anders als der aufgedrehte Billy Elliott ist das japanische Coming-of-Age-Drama verhalten und in feinen Pastelltönen erzählt. Um (unerfüllte) Geschlechterrollen geht es natürlich auch hier, etwa wenn dem Trainer mit vollendet japanischer Diskretion gekündigt wird, weil er mit seinem Freund gesehen worden ist. Ganz beiläufig macht hier Regisseur Hiroshi Okuyama Homophobie und Rückständigkeit in der japanischen Provinz sichtbar. So mischt sich eine bittere Note in den versöhnlichen Grundton des Films.
Kathrin HalterGalerieo




