Fluchtgefahr

Markus Imhoof, Schweiz, 1974o

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Bruno hat sich in seiner Jugend einen Preis beim Schiessen erschlichen und ein Töffli geklaut. Jetzt, 23-jährig und als Tankwart jobend, reichen ihm schon eine Spritztour mit dem Auto eines Kunden und eine Nacht in einer fremden Loge für 10 Monate unbedingt. Im Knast anfänglich als Leichtgewicht eingestuft, lernt er bald, sich mit Ruppigkeit und Bluff zu behaupten und findet Anschluss bei einem etwas grösseren Fisch, der einen Ausbruch plant.

Bevor Markus Imhoof seinen ersten langen Spielfilm drehte, hatte er schon zweifach intenisv zu den Themen Kleinkriminalität und Strafvolllzug recherchiert: erstmals 1968 in der 40minütigen Bild-Ton-Collage Rondo, die die Welt eines Häftlings porträtierte und nach Intervention der Gefängnisdirektion nicht gezeigt werden durfte, dann bei der Vorbereitung zu Fluchtgefahr während einer zweimonatigen Stage in einer Haftanstalt. Die Sachkenntnis kommt dem Spielfilmdebüt in jeder Minute zugute. Ein enormer Reichtum an vielsagenden szenischen, gestischen und sprachlichen Details bildet den naturalistischen Teppich für den stocknüchternen und umso eindringlicheren Befund, wonach einer im Knast die Deliquenz, in der er ziemlich zufällig hineingerutscht ist, erst richtig lernt und die vermeintlich heilsame Strafe eher der Anfang einer heillosen Zirkelbewegung ist. Doch Imhoof zeigt nicht einfach, sondern weiss schon hier zu verdichten, dramatisch zu überhöhen, Profis und Laien glaubwürdig zusammenzuführen. Einleuchtend zudem die Parallelen zu den Aufsehern, die den Gefangenen sozial näher sind als dem selbstzufriedenen Bürgertum, das der Anstalt in einer wunderbar sarkastischen Szene einmal einen Besuch abstattet.

Andreas Furler

In seinem vitalen und dichten Spielfilmerstling – ausserdem ein authentischer Dialektfilm von hohem Rang – schildert Markus Imhoof, wie ein «kleiner Fisch» (Wolfram Berger) sich im „Resozialisierungsapparat“ Zuchthaus zu behaupten lernt.

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Markus Imhoof beschreibt den Alltag des Strafvollzuges mit so sachkundiger, detailscharfer Akribie wie wohl noch kein Filmregisseur vor ihm.

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Galerieo

Cinéma, 10.02.2019
© Alle Rechte vorbehalten Cinéma. Zur Verfügung gestellt von Cinéma Archiv
Markus Imhoof, 10.02.2019
© Alle Rechte vorbehalten Markus Imhoof. Zur Verfügung gestellt von Markus Imhoof Archiv
Tages-Anzeiger, 10.02.2019
© Alle Rechte vorbehalten Tages-Anzeiger. Zur Verfügung gestellt von Tages-Anzeiger Archiv
Tages-Anzeiger, 23.05.1975
© Alle Rechte vorbehalten Tages-Anzeiger. Zur Verfügung gestellt von Tages-Anzeiger Archiv
Markus Imhoof, 02.02.2019
© Alle Rechte vorbehalten Markus Imhoof. Zur Verfügung gestellt von Markus Imhoof Archiv
Beobachter, 20.01.2019
© Alle Rechte vorbehalten Beobachter. Zur Verfügung gestellt von Beobachter Archiv
Podiumsgespräch mit Markus Imhoof
/ Zurich Film Festival
de / 14.10.2013 / 49‘53‘‘

Reportage über das Regionalgefängis Bern
/ SRF
de / 17.02.2013 / 21‘42‘‘

Filmdateno

Synchrontitel
Danger of Escape EN
Genre
Drama
Länge
105 Min.
Originalsprache
Schweizerdeutsch
Bewertungen
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ØIhre Bewertung6.7/10
IMDB-User:
6.7 (21)
Cinefile-User:
< 3 Stimmen
KritikerInnen:
< 3 Stimmen q

Cast & Crewo

Wolfram Berger Bruno Kuhn
Matthias Habich Winarski
Sigfrit Steiner Hausbursche Stotz
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Bonuso

iGefilmt
Podiumsgespräch mit Markus Imhoof
Zurich Film Festival, de , 49‘53‘‘
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Reportage über das Regionalgefängis Bern
SRF, de , 21‘42‘‘
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gGeschrieben
Besprechung Cinéma
Martin Schaub
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Zur Arbeit "Fluchtgefahr"
Markus Imhoof / Markus Imhoof
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Hintergrundbericht zum Film
Tages-Anzeiger / Martin Schaub
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Gefängnistagebuch von Markus Imhoof
Tages-Anzeiger / Markus Imhoof
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Offizielle Seite zum Film
Markus Imhoof / Markus Imhoof
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Die Rechtslage zu einem Gefängnisausbruch
Beobachter / Beobachter-Beratungsteam
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