Un monde
Laura Wandel, Belgien, 2021o
Die 7-jährige Nora wird eingeschult. Auf dem Pausenplatz merkt sie bald, dass ihr grosser Bruder Abel nicht so stark ist, wie sie immer dachte: Er wird gehänselt und verprügelt. Einerseits will Nora ihm helfen, andererseits hat sie auch das Bedürfnis, coole Freundinnen zu finden.
Was uns der von Anfang bis Ende durchgehaltene Erstling der 38jährigen Belgierin Laura Wandel über die Realität erzählt, ohne jemals zu vergessen, Bilder zu machen, Bewegung und Ton zu sein, ist weit mehr als ein Film mit Thesen, es ist ein Eintauchen, eine Reise in Empfindungen, die, obwohl sie von heute sind, uns in unsere Kindheit, in unsere Erinnerungen und Gefühle zurückführen. Es ist schmerzhaft und ergreifend. Unentbehrlich.
Isabelle DanelIn dieser beängstigenden Welt, die ein wahres Gefängnis ist (der Vater, gespielt von Karim Leklou, kann nur durch Gitterstäbe mit seinen Kindern sprechen), versucht Nora, klar zu sehen und auf eigenen Füssen zu stehen. Doch die Welt bleibt verschwommen und ihr Alltag ist eine Abfolge von Stürzen und Schlägen. Die Solidarität zwischen den Geschwistern, die eine Zeit lang untergraben wurde, existiert glücklicherweise. Es gibt auch sanfte und verständnisvolle Erwachsene (die sehr anmutige "Lehrerin" Laura Verlinden). Und es gibt einige Umarmungen, die die Welt entwaffnen.
Emily BarnettPorté par le regard attentif, précis et humaniste de Laura Wandel, incarné par des acteurs - enfants extraordinaires, Un Monde fait un sort à une vision disneyenne et bêtifiante de l’enfance. Dès le plus jeune âge, les gosses portent en charge à leur échelle les conflits de la société.
Serge Kaganski