Des preuves d'amour

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Céline erwartet ihr erstes Kind – nur, dass sie gar nicht schwanger ist. In drei Monaten wird ihre Lebenspartnerin Nadia ihre Tochter zur Welt bringen, die in Dänemark mit einer Samenspende gezeugt wurde. Wir schreiben das Jahr 2014, Frankreich hat gerade ein Gesetz verabschiedet, das gleichgeschlechtlichen Paaren die Eheschliessung erlaubt, aber noch nicht die (2021 legalisierte) künstliche Befruchtung. «Die andere Mutter» muss also noch eine Adoption durchlaufen, um den rechtlichen Status als Elternteil zu erlangen, und hierzu fünfzehn Belege einholen, die ihren Kinderwunsch und ihre Eignung als Mutter bestätigen. Inspiriert von ihrer eigenen Geschichte, hat Alice Douard einen einfühlsamen ersten Spielfilm gedreht, eine Geschichte von Pionierinnen voller Zweifel und wechselnder Emotionen, aber auch mit wohltuendem Humor. Die junge Toningenieurin und DJ, gespielt von einer erneut umwerfenden Ella Rumpf (Le théorème de Marguerite, Chrieg), bereitet sich auf diese «sekundären Mutterrolle» vor, und navigiert dabei zwischen der Schwangerschaft ihrer Partnerin (Monia Chokri, ebenfalls sehr gut) und den administrativen Absurditäten: Sie babysittet, besucht das Krankenhaus und nimmt zur Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen auch wieder den Kontakt zu ihrer meist abwesenden Mutter (Noémie Lvovsky) auf, einer Konzertpianistin, die Martha Argerich nachempfunden ist). Vor allem sucht sie ihren Platz in der Wahrnehmung ihres Umfelds genauso wie in ihrer eigenen. In einer Zeit, in der die Umwälzung der Elternschaft die Filmschaffenden kaum noch zu inspirieren scheint, liegt dieser Film gleich doppelt richtig. Auch wenn er in seiner Form konventionell ist, gelingt es ihm, das Besondere und das Universelle, das Neue und das ewig Gleiche zu vereinen.